Auch die letzten Wochen war gefüllt mit Aufs und Abs. Meine Schüler haben manchmal die verrücktesten Ideen, was sie mal wieder anstellen müssen. Neulich hat einer der Schüler doch tatsächlich den Papierkorb durchs Fenster entleert! Ein anderer Schüler brach in Tränen aus, nachdem ich ihm sein Lineal weggenommen habe, weil ich seine Aufmerksamkeit nur ungern damit teilen wollte. Und erst gestern hat einer der Schüler es irgendwie geschafft einen Hocker zu zerbrechen. Aber wir hatten auch sehr viel Spaß, als die Schüler in Paaren ihre eigenen Schlösser zeichnen und anschließend der Klasse vorstellen durften.
Auch in Musik haben wir echt Spaß, auch wenn die Kids manchmal echt anstrengend sind. Aber das ist jedesmal vergessen, wenn sie, mit einem Strahlen „Ms. Lisbeth!“ rufen, wenn sie mich sehen, und mir High Five geben wollen. In den letzten Wochen haben die Vorschüler gelernt, ein Lied mit Handglocken zu spielen, und ich bin ganz zufrieden mit dem Ergebnis. Und in der dritten Klasse gibt es einige Kids, die sich ganz geschickt am Klavier anstellen. Vor allem genieße ich es aber immer, bei den Kindern zu sein und zum Beispiel das freche Grinsen von Dollar oder Sinjang, den leicht verlegenen Blick von Meily oder das unternehmungslustige Funkeln in Sorris Augen zu sehen. In solchen Augenblicken sind dann sämtliche entleerte Papierkörbe und zerbrochene Hocker vergessen, und ich bin einfach froh hier zu sein, bei diesen wunderbaren Kindern. Umso mehr, da ich noch nicht weiß, wie lange noch. Ich hoffe, dass ich während der Zeit, die mir bleibt, den Kindern ein Vorbild sein und sie weitaus mehr als einfach nur den Unterrichtsstoff lehren kann. Denn ich lebe nicht zu meiner eigenen Ehre, oder zumindest ist das das Ziel. Und wenn ich das mal vergesse, holen mich die Herausforderungen des Alltags schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, und ich realisiere, dass ich weder aus meiner eigenen Kraft und Weisheit, noch zu meiner eigenen Ehre lebe, wo ich lebe und tue, was ich tue.
Bild: Der Schulhof am Montagmorgen, vor dem Fahnenappell.
*engl.; zu deutsch: Nicht zu meiner eigenen Ehre. Zitat nach Joh. 8:50, NIV.
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